Foto: K. Schulze
Wertvolles aus der Natur - vom Menschen geschätzt und begehrt
Wie kein anderes Tier ist die Honigbiene seit Jahrtausenden mit dem Leben und Denken der Menschen eng verknüpft. Kaum ein Lebensbereich, in dem sie und ihre Produkte nicht eine große Rolle spielte und heute noch spielt. So wie die Honigbiene eines der ältesten Nutztiere ist, so gehören die Bienenerzeugnisse zu den ältesten Naturprodukten.
Honig - Produkt emsiger Sammelleidenschaft
Auf dem Flug sammeln die Bienen süßen Nektar aus Blüten und Honigtau. Bis zu 60 mg von diesen Säften kann eine Biene in ihrer Honigblase speichern. Schon unterwegs wird das Gesammelte mit Körpersäften angereichert und dann im Bienenstock wieder und wieder von Zelle zu Zelle umgetragen, dabei mit Spurenstoffen angereichert und gleichzeitig eingedickt, bis der Honig reif ist. Erst dann wird er endgültig eingelagert und mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel verschlossen. Für ein 500 g-Glas Honig müssen die Arbeitsbienen 40.000 mal ausfliegen und dabei zwei bis sieben Millionen Blüten besuchen. Dabei legt das Bienenvolk eine Strecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht.
Bei günstiger Witterung kann das Volk an einem Tag das Sammelgut (Nektar und Honigtau) für mehrere Kilogramm Honig einbringen. Honigbienen sind nicht nur wichtige Bestäuber und Honigproduzenten. Der Mensch gewinnt neben dem wertvollen Lebensmittel weitere Produkte aus dem Bienenvolk, die seit Jahrtausenden in vielen Lebensbereichen eingesetzt werden.
Dazu zählen:
Propolis - Infektionsschutz und Baustoff
Propolis ist ein alter Name für das Kittharz, mit dem die Bienen ihre Wohnungen gegen natürliche Feinde abdichten. Es wirkt auch als ein natürliches Antibiotikum, das Krankheiten im Bienenvolk verhindert und Keime abtötet. Die Bienen gewinnen es von harzigen Überzügen, insbesondere von Pflanzenknospen verschiedener Baumarten. Propolis wird von alters her in Form von Tinkturen, als Salbe oder Umschlag gegen Entzündungen und zur Wundheilung verwendet.
Pollen - beste geballte Kraft und Energie
Sie bilden die Haupteiweißquelle für den Bienennachwuchs und sind reich an Nährstoffen. Blütenpollen enthalten ein Konzentrat aus Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen (A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, K), Fermenten, Mineralstoffen (Ca, Mg, Na, P) und Spurenelementen (Cu, Fe).
Gelee royale - das Beste für die Königin
Mit dem „königlichen Saft“, einem Drüsensekret der Arbeitsbienen, versorgen diese die Königin und einen Teil der Drohnenbrut. Es enthält eine Kombination von Fettsäuren, Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen. Die Wirkung von Gelee royale auf den menschlichen Organismus wird als wohltuend beschrieben.
Bienenwachs - eine der ältesten Bausubstanzen
Bienenwachs ist ein weiteres natürliches Produkt des Bienenvolkes. Von den vier Paar Wachsdrüsen an der Unterseite des Hinterleibes der Arbeitsbienen werden kleine ovale Wachsschüppchen ausgeschwitzt. Wachs wird zum Bau der Waben benötigt und in der Kerzenproduktion und Kosmetikindustrie eingesetzt.
Bienengift
Arbeiterinnen und die Königin sind in der Lage, Gift zu produzieren, was in der sog. Giftblase gelagert und zur Verteidigung eingesetzt wird. In der Apitherapie wird Bienengift in verschiedener Form angewendet.
Zum Nutzen des Menschen
Honigbienen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt. So gewinnt auch die Apitherapie, die früher nur ein Randgebiet der Imkerei war, immer mehr Zuspruch. Sie setzt sich intensiv mit der Verwendung von Bienenprodukten im medizinischen Bereich auseinander.
Quelle: DIB